Update 01.02.09: Noovo hat in den Kommentaren auf die Vorwürfe reagiert und wohl die Empfehlungsseite umgestellt.
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Zuerst mal: Sorry! Ich habe heute eine Einladung zu einem neuen social network namens noovo bekommen. Da ich mir aus beruflichen Gründen all diese Dinger anschaue, habe ich mich dort auch angemeldet. Während des Anmeldeprozesses wurde ich standardmäßig gefragt, ob ich meine Google Mail Kontakte auf etwaige Adressen überprüfen lassen möchte, die schon bei noovo angemeldet sind. Das ist ein Service, den die meisten Networks anbieten und den ich auch hier genutzt habe. Vier Adressen wurden angezeigt, darunter ein „Next“ Button. Darunter wurden, auch standardmäßig, alle Adressen angezeigt, die nicht bei noovo sind und die ich ja netterweise auch einladen könnte. Auch hier drunter erneut ein „Next“ Button. Ich habe mich, wie üblich, nur für diejenigen entschieden, die sich schon angemeldet hatten. Also habe ich den oberen „Next“ Button gedrückt. So weit, so normal, das entspricht dem Anmeldeprozess auf fast allen Seiten.
Was ich und viele andere (wie ich per Twitter und Mail mitbekommen habe) nicht bemerkt haben: noovo hat die Auswahl entweder ignoriert, oder die Seite ist so schlecht programmiert, dass der auch ein Bestätigung des oberen Buttons, der unter den schon angemeldeten Personen klebte, dazu geführt hat, dass auch alle anderen angeschrieben wurden, obwohl ich dies ausdrücklich nicht bestätigt habe. In meinem Fall waren das dann knapp 700 Mailadressen.
Das ist, gelinde gesagt, eine Sauerei, die ich so bei keinem anderen Netzwerk erlebt habe. Dabei ist noovo laut eigener Aussagen, ein relativ ernsthaftes Unternehmen (noovo.com/about/company/) das keine schlechten Reviews bekommen hat. Den Service, den die Plattform bietet, habe ich zwar auch noch nicht so richtig verstanden, aber das ist ja nun was anderes. Ich weiß nicht, ob es sich um einen Bug oder eine bewusste Fehlleitung handelt, habe aber mal bei noovo unfreundlich nachgefragt, ob die noch alle Tassen im Schrank haben ob es man es nicht ein wenig transparenter halten könnte. Der Verdacht liegt zumindest nahe, dass ein Netzwerk zwecks weitergehender Finanzierung mit VC versucht, die Userzahlen schleunigst nach oben zu drücken.
Ich halte mich eigentlich für einen Profi in Sachen social networks und „Anmelden im Internet“, und habe mich schon bei ein paar Dutzend Dienste angemeldet und auch oft den Dienst genutzt, gemeinsame Adressen zu checken. Aber offenbar bin ich hier auf etwas reingefallen.
Ich bitte also darum, die Einladung/Freundschaftsanzeige von mir über noovo freundlichst zu ignorieren. Es ist weder absichtlich noch mit meiner Zustimmung geschehen. Und wie schon erwähnt – es hat wohl auch diverse andere erwischt. Also die Finger davon lassen. Mein Profil bei noovo werde ich wieder löschen, sobald ich mit denen fertig bin eine Reaktion von noovo habe.
Update: 23:43 Uhr
noovo hat sich mittlerweile per Twitter bei mir und anderen Usern recht flott entschuldigt, was die Sache aber nicht besser macht. Der „Fehler“ ist mir immer noch suspekt.
19 Antworten zu „Noovo Spam“
ich erhielt vor nicht allzu langer zeit ebenfalls eine e-mail von einem personensuch-sozial-netzwerk aus usa, eine bestimmte person hätte mich in dem netzwerk gesucht und ich könnte sofort feststellen, wer, wenn ich dort klicken täte und so weiter. . ein paar stunden später eine mail von derjenigen person mit sorry, nein, sie stecke nicht dahinter, habe aber erfahren, dass dieses netzwerk ohne bestätigung das emailadressbuch komplett kopiere und alle bekannten anmaile, um auf diese weise kundschaft zu gewinnen.
tatsächlich fand sich eine ganze reihe von beschwerden über dieses netzwerk im netz, das nicht noovo hieß (sondern anders, aber ich habs sofort gelöscht und vergessen).
kann es sein, dass die nachahmer und -folger von facebook und studivz sich jetzt gar nicht anders zu helfen wissen, als über solche miesen taktiken leute zu gewinnen?
Das gabs schon zu Zeiten des Social-Network-Booms 2007 mit ein paar kleineren Anbietern (u.a. glaube ich ein Datingnetzwerk mit Sitz in Indien). Allerdings wurde dort schlicht die Adressbuchübernahme mit dem Verschicken der Mail gekoppelt. Ziemlich interessant zu erfahren, wer von meinen Bekannten sich dort angemeldet hatte, aber natürlich sehr bitter für die Betroffenen.
Danke Don. Jetzt ist mir das gleiche passier… read on, my dear: http://www.blogh.de
Same shit, same day…wurde erstaunlicherweise fast zeitgelich von einem Freund in USA und Don zu Noovo komplimentiert, mir ist dann beim Anmelden ähnliches passiert. >>>Profil gelöscht. Aber eine praktikable Bündelung der Inhalte von Facebook, Blog, Flickr & Twitter und die Verteilung dieser Inhalte an ausgewiesen Interessierte wäre schöne Zukunftsmusik -soweit habe ich Noovo verstanden. SEHR interessant auch die Inderin (26 years, Delhi) rechts in der Bildleiste auf der Startseite von Noovo – vor allem, dass sie anscheinend nur Freunde auf dem Balkan hat…Noovo R+D soll in Lubljana sein. In den vorgeblichen Inhalten der Frau aus Delhi wimmelt es von Klischees und anderen schönen Inderinnen, nix mehr Balkan. Da sitzten ein paar Jungs schwer in den Startlöchern.
Und ich hatte mich schon gefreut, endlich mal wieder eine Mail von Dir zu bekommen. Und dann gleich 2! :)
Ja absolut eine Frechheit. Ich würde mal nachfragen. Wie sie denken das wieder gut zu machen. Also ich würde denen an die Gurgel springen. So schlechte Software Tests kann man gar nicht haben, dass das keine Absicht war.
Also Noovo scheint mir so nützlich, dass ich es nicht gleich wieder zappen würde. Ist eher ne ne Art FRiendfeed/Socialmedian mit zusätzlichen Relevanzdingern.
ich kenne das Ding schon seuit letzten Herbst, hab aber dann auf dem Convention Campeinem der Nooviten auch al bescheid gestossen, weil ich das, was passiert, wenn man auf ein noovo-Link klickt, nicht s GANZ super fine:
Es taucht nämlich die Zielseite im Noovo FRAME auf. (Man vergleiche, wie das bei socialmedian geöst ist oder gar bei delicious oder digg der twine)
Der Frame ist zwar (jetzt?) leicht ‚zapp-bar‘ aber wenn man das Ding an der Stelle bookmarkt ider verlinkt, zeigt das Link eben zu Noovo.
Ob ich jetzt Gesten nur die mir bekannten oder gleich alle eingeladen habe – schwer zu sagen. aber ich tippe auch mal auf ‚menschliches Versagen‘ nicht nur auf der Seiten des Dienstleisters ;) [Ich bin inzwischen in 200+ Netzwerken, und ns davon hat es mal geschafft, emien ganzen google Mail Kontakte zu LÖSCHEN, insofern…]
[…] for 2009-01-31 Noovo Spam – Irgendwas ist ja immer – Reloaded (tags: icommented noovo) praegnanz.de: iPhone und o2 – Ein Erfahrungsbericht (tags: icommented […]
Wir moechten uns an dieser Stelle recht herzlich bei euch allen entschuldigen fuer das ganze wirrwarr der letzten Tage. Wir sind ein junges Start-Up welches in der finalen Entwicklungsphase unserer Platform ist und gerade viele verschiedene Dinge testet. Darunter natuerlich auch verschiedene Komponenten um weitere Nutzer zu gewinnen, user feedback zu bekommen und unsere Plattform und unser Produkt zu verbessern. Es war niemals ( und ist auch jetzt nicht) unsere Absicht euch und eure Kontakte zu spammen. Unsere oberste Prioritaet besteht darin unser Nutzern die beste User-Experience , einen Mehrwert und ein Produkt zu bieten welches dazu beitraegt die Organisation eures digitalen Lebens und aller damit verbundenen Inhalte und Technologien zu vereinfachen. Wir haben bereits, basierend auf eurem feedback, das User -Interface und die damit einhergeheden Mechaniken zum Einladen von Freunden, angepasst und umgestellt. Wir hoffen das der Nutzen, den wir mit noovo.com bieten ueberwiegt. Unsere oberste Praemisse bei der Konzeption und Entwicklung unserer Plattform war und ist es unseren Usern einen Mehrwert zu bieten und eine Plattform zu kreieren welche unser aller digitalen Alltag vereinfacht.
Wir moechten uns nichtsdestotrotz sehr herzlich bei euch allen fuer eurer feedback bedanken und hoffen das ihr auch weiterhin konstruktive Kritik uebt die uns dabei hilft noch besser zu werden und hier etwas zu kreieren was euch allen einen Mehrwert bietet. Ein grosses Sorry nochmals von usnerer Seite fuer etwaige Irritationen.
Beste Gruesse
Miki
http://www.noovo.com/u/miki/
Zur Info: Noovo hat auf die Vorwürfe in den Kommentaren bei mir reagiert und die Empfehlungsseite wohl umgestellt. http://is.gd/i0ob
@miki: mannmannmann :)
@Nico : nobody is perfectly born ;-)
@miki ach :)
Vielen Dank für die Info! Habe mein Account jetzt dort wieder gelöscht.
Alles klar, habe mich schon gefragt, wie ich unbekannterweise zu der Freundschaftsehre komme. Das gleiche Einladungsmaleur scheint auch noch anderen passiert zu sein – landete bei mir in dem Fall aber sowieso im Spamordner.
@ noovo: Wie lange werden solche Einladedaten gespeichert? Sollte mich jetzt irgendwann einmal bei Noovo anmelden – hält mich die Plattform dann für einen Freund von Don Dahlmann?
„Während des Anmeldeprozesses wurde ich standardmäßig gefragt, ob ich meine Google Mail Kontakte auf etwaige Adressen überprüfen lassen möchte, die schon bei noovo angemeldet sind. Das ist ein Service, den die meisten Networks anbieten und den ich auch hier genutzt habe.“
Im Klartext heißt das: Du übergibst die Mailadressen deiner sämtlichen Kontakte an einen Anbieter, den du nicht kennst, dessen Seriosität im Umgang mit persönlichen Daten du noch gar nicht beurteilen kannst. Und wenn du das öfter machst, z.B. weil du dir „aus beruflichen Gründen all diese Dinger anschaust“, unterläuft du damit so ganz nebenbei die Bemühungen deiner Mailkontakte zur Spamvermeidung und verteilst deren Adressen en passant an allerlei Klitschen.
Entschuldige, aber ich finde das leichtfertig, sogar ein wenig rücksichtslos. So etwas kann man machen, wenn man dem Anbieter vertraut, wenn man seine Dienste schon eine Weile nutzt und vielleicht auch ein paar Fremdmeinungen eingeholt hat. Aber doch nicht bei der Erstanmeldung! Das ist ein extrem achtloser Umgang mit persönlichen Daten anderer Leute und sowas geht gar nicht.
Die Maildaten werden in einem Frame von Google geladen und nicht gespeichert. Normalerweise haben die keinen Zugriff darauf, sondern erst, wenn sie die Einladungen über deren Mailserver rausschicken. Der Abgleich von Maildaten ist also unproblematisch, das bieten alle Seiten an. (Natürlich kann man immer usw.) In dem Fall hat Noovo mich allerdings ausgetrickst. Dass dies ein Problem darstellt und böswillig ausgenutzt werden kann, habe ich ja nun auch bemerkt, weswegen ich mich über alle möglichen Kanäle entschuldigt habe und weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Aus Schaden wird man halt klug.
Mir vorzuwerfen, ich würde andauernd absichtlich acht- bzw. rücksichtslos mit Mailadressen umgehen ist schon ist allerdings etwas hysterisch. Kann mich nicht daran erinnern, dass ich, ausser meiner Adresse, irgendwelche anderen weitergegeben habe. Oder tauchen bei Dir seit drei Jahren vermehrt Einladungen zu Netzwerken auf?
Die Maildaten werden in einem Frame von Google geladen
Das stimmt nicht. Die Maildaten werden, nachdem sie aus deinen Gmail-Kontakten ausgelesen wurden, von Noovo verarbeitet und in ein Formular geladen, das vielleicht farblich so aussehen mag wie ein Google-Frame (schau in den Quellcode). Was tatsächlich geschieht, kannst du auf der Seite des Google Contacts Data API nachlesen. Nur den ersten Absatz, falls du es eilig hast.
und nicht gespeichert.
Woher weißt du das? Auf deren Seite steht nur der Satz „We do not store your login details nor do we use them for any other purpose then to retrieve your contacts.“ Login-Details. Von Kontakten steht da nichts.
Normalerweise haben die keinen Zugriff darauf, sondern erst, wenn sie die Einladungen über deren Mailserver rausschicken.
Siehe oben: Das ist definitiv falsch.
Der Abgleich von Maildaten ist also unproblematisch, das bieten alle Seiten an.
Das war noch nie ein gutes Argument.
Nicht falsch verstehen. Ich finde all das ja grundsätzlich prima, nur: Seine eigenen Daten gibt man i.d.R. nur solchen Unternehmen, denen man auch vertraut. Dann sollte das doch erst recht für die Daten anderer Leute gelten, oder? Und du schriebst ja selbst, dass du oft auf derartigen Seiten zugange bist und dieses Feature gerne nutzt. Nochmal: Du ermöglichst denen den Zugriff auf die vollständigen Daten deiner Gmail-Kontakte! Auch wenn du letztlich keine Invitations rausschickst – die Daten haben sie trotzdem erstmal. Ich halte das, wenn es sich um Dienste handelt, die man noch nicht kennt, für fahrlässig. Und angesichts deiner Unkenntnis der technischen Abläufe (siehe oben), möchte ich den Vorwurf der Leichtfertigkeit nicht nur aufrechterhalten, sondern noch einmal ausdrücklich bekräftigen :-) Was daran hysterisch sein soll, kannst du mir ja mal bei einem Bier erklären.
(Ich will Noovo hier übrigens gar nichts unterstellen. Wahrscheinlich sind die slowenischen Datenschutzbestimmungen ja die allerschärfsten der ganzen Welt. Oh ja, ganz bestimmt sind sie das.)
(Hinweis: Im vorigen Kommentar verstecken sich zwei Links, die man bei diesem Layout nur ganz schwer erkennen kann.)