War das Verkaufsverbot für neue Verbrenner in der EU ab 2035 eine Fehlentscheidung? Denn bisher steht die EU mit ihrem Verbot weltweit ziemlich alleine da. Weder die USA noch China oder andere Industriestaaten sind dem Verbot bisher gefolgt. Doch es gibt gute Gründe für das Verbot.
Ab 2035 dürfen in der EU keine Neuwagen mit einem Verbrenner mehr verkauft werden. Ausnahme: Autos, die nur mit E-Fuels unterwegs sind. Das Verbot wirkt radikal, vor allem, wenn man sich anschaut, wie es in der restlichen Welt aussieht. Die USA, China und auch Japan haben bisher einem solchen Verbot nicht ausgesprochen und sie planen auch keins. Es gibt ein paar Länder wie Ägypten, Neuseeland, Israel und Chile, die sich dem Verbot anschließen wollen, aber beschlossen ist da bisher nur wenig.
Die Befürworter des Verbrenners weisen darauf hin, dass gerade Deutschland sich bei einem Verbot der Verbrenner ins eigene Fleisch schneidet. Warum etwas aufgeben, indem man bei der Technologie führt? So ganz stimmt das nicht. Denn auch die deutschen Hersteller werden noch lange Verbrennungsmotoren bauen und verkaufen. Denn den größten Teil der Umsätze werden nicht in der EU, sondern in anderen Ländern erwirtschaftet. So macht VW knapp 40 Prozent seines Umsatzes in China. In den USA liegt der Anteil der deutschen Fahrzeuge bei rund 10 Prozent.
Dort wird auch über 2035 hinaus deutsche Autos mit Verbrennungsmotoren geben, was auch bedeutet, dass man den Motoren weiter forscht und sie verbessert. Es kann also nicht die Rede davon sein, dass man einfach eine im Moment noch wichtige Technologie einfach aufgibt.
Das Verbot hat sogar eine sehr positive Seite. Es ist klar, dass man nicht bis in alle Ewigkeiten mit einem Verbrenner unterwegs ein kann. Die Umweltbelastungen sind da nur eine Sache. Die andere ist, dass wir gar nicht genug fossile Energien haben, um in den nächsten Jahrzehnten alle Menschen mit einem Auto zu beglücken. Es muss sich etwas ändern.
Und je früher man damit beginnt, je früher man neue Technologien entwickelt, desto größer ist die Chance, dass man in Zukunft technologisch auch einen Vorsprung hat.